Über die Stiftung

Die Errichtung der Stiftung PANDORA erfolgte aufgrund der Erfahrungen, die Wissenschaftler immer dann machen, wenn sie Forschungsergebnisse veröffentlichen, die den Interessen von Politik und Industrie im Wege stehen. Ein Beispiel ist die Auseinandersetzung um mögliche gesundheitliche Risiken elektromagnetischer Felder, insbesondere der Mobilfunkstrahlung.

Professor Franz Adlkofer hat von 1999 bis 2004 das von der EU geförderte REFLEX-Projekt (Risk Evaluation of Potential Environmental Hazards From Low Frequency Electromagnetic Field Exposure Using Sensitive in vitro Methods) organisiert und koordiniert. Entgegen der Erwartungen endete das Projekt mit der Erkenntnis, dass elektromagnetische Felder in isolierten menschlichen Zellen Struktur und Funktion der Gene zu ändern vermögen. Wie mit  diesen Ergebnissen von Politik und Industrie umgegangen wurde, kann in der    Dokumentation von Prof. Adlkofer und Prof. Richter nachgelesen werden.

Während der Vorbereitung von REFLEX wurde auch die Mobilfunkindustrie um Unterstützung gebeten. Bei der Präsentation äußerte ein eng mit der Industrie zusammenarbeitender Wissenschaftler, dass mit dem Projekt die ‚Büchse der Pandora‘ geöffnet werde. Eine Förderung seitens der Industrie blieb aus, aber die Stiftung hatte ihren Namen: PANDORA. Entsprechend der griechischen Mythologie ist durch Öffnen der Büchse das Schlechte in die Welt gekommen, nach dem abermaligen Öffnen aber auch die Hoffnung. Auf diese setzen wir!

Was für den Mobilfunk gilt, kann auch auf andere Bereiche übertragen werden, denn allzu oft zeigt es sich, dass wir über bestimmte Risiken aus kommerziellen Gründen von Politik und Industrie im Unklaren gelassen werden. Um diesen Zustand zu erhalten, wird der unabhängigen Forschung jegliche Unterstützung verweigert. Damit werden Forschungsergebnisse verhindert, die mit den eigenen Interessen nicht in Einklang stehen. Der unabhängigen Wissenschaft eine Chance zu geben – dieser Aufgabe fühlt sich die Stiftung PANDORA verpflichtet!


Stiftungszweck

Stiftungszweck ist die Förderung freier und unabhängiger Wissenschaft und Forschung als Gegengewicht zur Forschung, die von den Interessen des Staates und der Wirtschaft dominiert ist. Die Mittelzuwendung erfolgt europaweit vorzugsweise an gemeinnützige wissenschaftliche Einrichtungen, Universitäten und sonstige Forschungsinstitute, die über die erforderlichen Voraussetzungen zur Durchführung qualifizierter Forschungsprojekte verfügen.

Der Stiftungszweck wird verwirklicht durch

  • Förderung von Forschungsprojekten, die sich unabhängig von Staats- und Wirtschaftsinteressen mit Fragestellungen von Relevanz für die Gesundheit der Bürger befassen,
  • Aufbau eines Netzwerkes von Wissenschaftlern und unabhängigen Forschungseinrichtungen, die über die Voraussetzungen verfügen, wie sie für den Erkenntnisgewinn erforderlich sind,
  • Beschaffung von Mitteln gemäß § 58 Nr. 1 der Abgabenordnung (AO) zur Förderung dieser Zwecke.


Der Stiftungsrat

Prof. Dr. med. habil. Michael Kundi (Wien),
1991 bis 1996 Leiter der Stabsstelle für Epidemiologie
und Methodologie am Institut für Umwelthygiene,
ab 1996 Leiter der Abteilung für Arbeits-
und Sozialhygiene, ab 2004
Leiter des Instituts für Umwelthygiene
der Medizinischen Universität Wien.

Prof. Dr. phil. Karl Richter (Saarbrücken / St. Ingbert),
emeritierter Literatur- und Kulturwissenschaftler
der Universität des Saarlandes; interdisziplinäre Forschungen
zur Geschichte der Naturwissenschaften und Technik;
einer der Gründer der Kompetenzinitiative zum Schutz
von Mensch, Umwelt und Demokratie e. V.;
Mitglied des Vorstands der Kompetenzinitiative e. V..

Prof. Dr. med. Franz Adlkofer (Berlin / München),
Arzt für Innere Medizin; 1964 bis 1968 Wissenschaftlicher
Assistent am Max-Planck-Institut für Biochemie München,
von 1969 bis 1976 Freie Universität Berlin;
dann 20 Jahre in der Industrie tätig;
von 1995 bis 2011 Geschäftsführer und Mitglied
des Stiftungsrates der Stiftung Verum, München;
Koordinator mehrerer EU-Projekte, u.a. auch des REFLEX-Projekts.

Der Stiftungsrat kann weitere Mitglieder bestellen, bis die Höchstzahl von 10 Mitgliedern erreicht ist. Dem Stiftungsrat sollen Personen angehören, die besondere Fachkompetenz und Erfahrung in Hinblick auf die Aufgabenerfüllung der Stiftung aufweisen. Die Mitglieder des Stiftungsrates sind ehrenamtlich tätig.


Treuhänder und Geschäftsführer: Andreas Kaffka, Hohen Neuendorf